15. März 2023
Noten und ein gelegentliches „Gut gemacht“ sind keine ausreichende Rückmeldung für die Lernenden. Seit Jahrzehnten kennen wir die Unterscheidung in formatives und summatives Feedback, ohne sie hinreichend im Unterricht zu berücksichtigen. Summatives Feedback dominiert immer noch im Unterricht, während formatives Feedback nur gelegentlich genutzt wird. Letzteres ist aber besonders wichtig, denn es gibt den Schülerinnen und Schülern entscheidende Hinweise, wie sie (weiter)lernen können.
Ein Beispiel: Oft stehen ausgearbeitete Beispiele (worked examples) am Anfang einer Unterrichtseinheit. Sie sollen den Schülerinnen und Schülern verdeutlichen, wie sie vorgehen können. Damit sie das vorgegebene Beispiel nicht einfach kopieren, sollte es Gegenstand von Unterrichtsgesprächen sein. Dabei bieten sich folgende Fragen an:
- Inwieweit ist das (ausgearbeitete) Beispiel für unser Thema relevant? Warum?
- Welche Punkte stehen im Widerspruch zu unserer Aufgabe?
- Welche Einzelheiten könntet ihr in veränderter Form übernehmen?
- Was würdet ihr möglicherweise weglassen? Warum?
- How is the example relevant to our task? Why?
- What points are at odds with the task at hand?
- What details would you take up and modify?
- What would you possibly leave out? Why or why not?
(Weitere Einzelheiten finden Sie in meinen Publikationen: Feedback lernwirksam gestalten, S. 32 ff.; From Assessment to Feedback, p. 93 ff.)