TEACHERSUPPORT
Ziele meines Blogs:
Ich möchte Lehrerinnen und Lehrer (und solche, die es werden wollen) bei der täglichen Arbeit im Unterricht unterstützen, damit Schülerinnen und Schüler bessere Lernergebnisse erzielen.
Meine vierzehntägigen Posts beschäftigen sich in nächster Zeit mit den Themen Feedback, Intuition im Unterricht sowie mit digitalisiertem Lehren und Lernen, insbesondere mit KI-Sprachmodellen wie ChatGPT.
Anmerkungen oder Wünsche bitte an:
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Altman und OpenAI: Wie geht es weiter?
30. November 2023
Nach der Entlassung und Wiedereinstellung von Sam Altman stellt sich die Frage, wie es mit KI weitergeht. Glaubt man Gerüchten, so hatten führende Mitarbeiter von OpenAI Bedenken hinsichtlich eines neuen KI-Systems mit dem Namen Q* (Q Star). Es soll im Hinblick auf mathematische Operationen keine Wünsche offenlassen und könnte dadurch viele Arbeitsplätze ernsthaft gefährden. Andere Quellen behaupten, die von Altman ausgegangene und unterstützte Kommerzialisierung von OpenAI sei der Grund für die Entlassung gewesen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Dinge weiterentwickeln.
In Schule und Unterricht gilt weiterhin die Forderung, den Lernenden grundlegende Kenntnisse über die neueren und neuesten KI-Systeme zu vermitteln. Darüber hinaus bietet es sich an, die Tools für Lehren und Lernen innerhalb und außerhalb des Unterrichts zu nutzen, wo es Sinn macht und zu besseren Lernergebnissen führt. Dabei müssen Lehrkräfte, aber auch Schülerinnen und Schüler die Entwicklungen der nächsten Zeit besonders sorgfältig beobachten.
Was der Hype um KI-Tools über uns selbst sagt
15. November 2023
Es sind zum einen die beachtlichen Fortschritte von KI Sprachmodellen, die den Hype ausgelöst haben. Zur übertriebenen Begeisterung hat aber auch beigetragen, dass ein Tool wie ChatGPT kostenlos und leicht zugänglich für jedermann ist, Vielen ist erst seit letztem November aufgegangen, dass es KI Sprachmodelle schon seit vielen Jahren gibt, freilich nicht so leistungsfähige wie jetzt. Erst seit ca. einem Jahr ist von „einer KI“ bzw. von „KIs“ die Rede, so als habe OpenAI die Künstliche Intelligenz erfunden.
Zum Hype, jedenfalls dem um ChatGPT, gehört auch dazu, dass die meisten Autoren – seien es Wissenschaftler, sonstige Experten oder beispielsweise Lehrpersonen – die neuen Tools zunächst über den grünen Klee loben. Früher oder später kommen sie dann ohne Ausnahme auf die Unzulänglichkeiten zu sprechen, die eine Überprüfung jeder, aber auch jeder Generierung nötig machen.
Bei ihrer Ansicht, KI Sprachmodelle produzierten Texte, die in vielen Fällen von „menschengemachten“ nicht zu unterscheiden seien, bleiben sie nichtsdestoweniger. Meine Vermutung: Die einen können nicht besonders gut schreiben und sind vom Wortschwall von ChatGPT beeindruckt. Die anderen lassen eine sinnvolle Gedankenführung außer Acht, Hauptsache die Grammatik ist ok. Meine Frage: Was bitte macht einen authentischen Text aus? Sollen wir in Zukunft alle wie ChatGPT schreiben? Sollen wir das Thema, die Anfrage oder die Aufforderung wieder aufnehmen, um dann mit vielen Worten wenig zu sagen? Sollen wir bei Bewertungen das vorgelegte Dokument zunächst nachhaltig loben, um dann am Schluss auf die Unzulänglichkeiten zu sprechen kommen?
Es sind zahlreiche Experimente durchgeführt worden, bei denen Dokumente einer KI oder einem Menschen zugeordnet werden sollten. Wie wäre es mit einem Experiment, bei dem schreibgewandte Experten, ohne zu wissen wer der Urheber ist, die vorgelegten Texte korrigieren und bewerten?
KI: von Text zu Bild und Ton
31. Oktober 2023
Inzwischen ist es möglich mit einem einzigen KI-Tool verschiedene Generierungen zu erreichen, die für den schulischen Unterricht höchst relevant sind:
Sprache (in der Regel Ton, aber auch geschriebener Text) – Bild/Video und umgekehrt
(z. B. Generierung von Bildmaterial zur Erläuterung des Unterrichtsgegenstands sowie zur Veranschaulichung von Inhalten oder Erläuterung und Korrektur von vorhandenem Bildmaterial und Versprachlichung visueller Darstellungen)
Sprache (Ton/Text) – Sprache und umgekehrt; diese Funktion unterstreicht die Dialogfunktion der bisher zur Verfügung stehenden Chatbots. Sie ist besonders für den Fremdsprachenunterricht relevant.
Bitte beachten Sie meine Publikationen: KI-Tools für den Unterricht (Beltz Verlag; Erscheinungstermin Mitte Jan. 2024); Englisch lernen mit Künstlicher Intelligenz (Klett Kallmeyer, Frühjahr 2024). Hier finden Sie konkrete Unterrichtsbeispiele für verschiedene Schulfächer.
Die Entwicklung nimmt weiter Fahrt auf
15. Oktober 2023
Die Verbindung Text – Text, also ein verschrifteter Prompt und ein Output in schriftlicher Form, war nur der Anfang. Inzwischen kann ChatGPT weit mehr: Auf Wunsch reagiert das Tool auf gesprochene Sprache mit gesprochenem oder geschriebenem Output und umgekehrt. Diese Möglichkeiten sind für jeden Unterricht, insbesondere für das Lehren und Lernen von Fremdsprachen, von großem Interesse. Und wer möchte mit dem Tool nach einem anstrengenden Tag in der Schule nicht auch einmal ein Schwätzchen halten? Dagegen ist nichts einzuwenden, vorausgesetzt man erliegt nicht der Versuchung zu glauben, man unterhalte sich mit einem menschlichen Wesen. Adieu, Siri und Alexa.
Mindestens genauso interessant ist die Möglichkeit, von ChatGPT durch einen mündlichen oder schriftlichen Prompt Bilder generieren zu lassen. Zwar gibt es die Bildfunktion schon seit geraumer Zeit. Man denke nur an Stable Diffusion oder Midjourney. Aber ChatGPT besticht auch bei dieser Anwendung durch den einfachen Zugang: Man braucht keine aufwendigen Installationen oder komplexes Prompting; oft genügt eine Anfrage, um das gewünschte Bild zu erhalten.
Diese neueren Applikationen bietet OpenAI bisher nur kostenpflichtig an; bei den erwartbaren weiteren Fortschritten macht der Nutzen für das Lehren und Lernen im Schulunterricht die relativ geringen Kosten für das Abonnement jedoch mehr als wett.
ChatGPT im Französischunterricht
30. September 2023
Im Oktober 2023 erscheinen bei Raabe meine Unterrichtsmaterialien zu KI-Sprachmodellen:
ChatGPT – Nutzen und Grenzen des KI-Chatbots erörtern
Klasse 11–13
Inez De Florio-Hansen
Vorbemerkungen 1
M1 ChatGPT – Qu’est-ce que c’est ? 6
M2 Que faire des réponses de ChatGPT ? 9
M3 Et les résumés ? 14
M4 Et les traductions ? 16
M5 Créer des textes à trous 18
M6 Parler français avec ChatGPT 21
M7 Quelques détails indispensables 22
M8 Faire ses devoirs 25
M9 Un résumé pas comme les autres 28
M10 Les limites de ChatGPT 30
LEK ChatGPT – Utilité et limites 33
Solutions 35
Zielführendes Prompting
15. September 2023
Das Prompting erfordert Experimentieren und Üben. Mit einer einzigen Eingabe erhält man in der Regel nicht den gewünschten Output, es sei denn man richtet eine konkrete Anfrage an ChatGPT oder nutzt das Tool als Grammar Checker. Dafür ist der Chatbot aber eigentlich nicht gedacht, denn er ist auf Dialog ausgelegt. Die Ratschläge, wie man am ehesten die passende Generierung erhält, zeigen, dass es mit einem einzigen Prompt nicht getan ist. Empfohlen werden in der Regel: schrittweises Vorgehen, klare Formulierungen, eine Rollenzuweisung, hinreichende Ausführungen zum Kontext, Angaben zur Zielgruppe des Outputs sowie Vorgaben zum Stil. Diese und weitere Aspekte behandele ich in meinen beiden Büchern, die Anfang 2024 erscheinen:
KI-Tools für den Unterricht (Beltz Verlag) sowie
Künstliche Intelligenz im Englischunterricht. Potentiale und unterrichtspraktische Anwendung (Klett Kallmeyer)
Vorab einige Ratschläge:
- Lassen Sie die KI den Prompt/die Prompts selbst schreiben und nehmen Sie dann Ergänzungen und Korrekturen an den generierten Prompts vor, bevor Sie sie endgültig eingeben.
- Fordern Sie die KI auf, ihren Output selbst zu verbessern oder zu spezifizieren.
- Bisweilen ist es besser, eine neue Generierung erstellen zu lassen, anstatt mit Folgeprompts zu arbeiten.
- Vergleichen Sie die Generierungen verschiedener KIs, z. B. ChatGPT, Bard und Bing Chat.
- Beachten Sie, dass bisweilen – je nach KI-Sprachmodell oder Bildgenerator – unterschiedliche Formulierungen sinnvoll sind. Ein gleichlautender Prompt ist nicht immer für verschiedene KIs geeignet.
- Überprüfen Sie jeden Output und halten Sie ihre Schülerinnen und Schüler an, den Generierungen nicht blind zu folgen, auch wenn sie noch so plausibel klingen.
Jede Lehrkraft steht in der Pflicht
31. August 2023
Gleichgültig, ob eine Lehrperson KI-Systeme wie ChatGPT von OpenAI oder Googles Bard für das fachliche Lehren und Lernen nutzt oder nicht, ist sie verpflichtet, die Schülerinnen und Schüler mit den Vorzügen und Unzulänglichkeiten von KI-Sprachsystemen und weiteren Generativen Systemen vertraut zu machen. Andernfalls ist die Gefahr, dass die Lernenden die Tools zum Schummeln nutzen oder auf andere Art und Weise unsachgemäß verwenden, deutlich größer. Außerdem steht jede Lehrperson in der Pflicht, ihre Schülerinnen und Schüler angemessen auf ihr künftiges Berufsleben vorzubereiten. Arbeitgeber können zu Recht erwarten, dass ihre Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wissen, wie wichtige KI-Systeme funktionieren und wie sie die Tools so einsetzen können, dass ihnen mehr Zeit für anspruchsvolle Aufgaben bleibt. Auch heute schon können Schülerinnen und Schüler von KI-Sprachmodellen und LGAIMs (Large Generative AI-Models) Anregungen erhalten, die sie in ihrem Lernen voranbringen, vorausgesetzt im Unterricht sind die Weichen gestellt worden.
(Hinweise finden Sie in meinen beiden Büchern zu KI-Systemen, die demnächst erscheinen; im Beltz Verlag geht es um KI-Anwendungen für jedes Unterrichtsfach, während meine Publikation bei Klett Kallmeyer Künstliche Intelligenz im Englischunterricht behandelt.)
Die Konkurrenz ist groß
15. August 2023
Seit das Forschungsunternehmen OpenAI das KI-Sprachmodell ChatGPT Ende November 2022 zur kostenfreien Nutzung veröffentlicht hat, reißt die Entwicklung nicht ab. Zum einen hat OpenAI inzwischen an seinem Tool erhebliche Verbesserungen vorgenommen, die unter der Markenbezeichnung ChatGPT Plus kostenpflichtig angeboten werden. Zum anderen ist die Entwicklung von GPT-4, einem noch leistungsfähigeren Nachfolgemodell, weit fortgeschritten. Und die anderen Tech-Giganten sind nicht untätig geblieben; so hat Google sein Tool Bard weiterentwickelt und Microsoft stellt mit Bing eine zusätzliche Anwendung zur Verfügung. Bei allen Anwendungen stehen Vorzüge, d. h. geschmeidiger, wortreicher Stil, erheblichen inhaltlichen Unzulänglichkeiten bis hin zu Fake News gegenüber. Bisher steht eine gesetzliche Regelung zum Umgang mit KI-Sprachmodellen und weiteren Generativen KIs noch weitgehend aus.
Mit ChatGPT sprechen
31. Juli 2023
Wussten Sie schon, dass man mit dem Chatbot auch sprechen kann? Man teilt ChatGPT mündlich mit, was man wissen möchte bzw. welches Anliegen man hat, und man erhält eine mündliche Generierung. Die Voraussetzung ist ein Zugang über Google Chrome. Eine deutschsprachige Erläuterung zum Vorgehen finden Sie unter:
https://thewindowsclub.blog/de/talk-to-chatgpt-6-best-ways-explained/ (letzter Zugriff 31. Juli 2023)
Gutes Gelingen!
Über ein Repertoire an Verhaltensstrategien verfügen
15. Juli 2023
Mit der Zeit kann jede Lehrkraft ein ihr gemäßes Verhaltensrepertoire ausbilden, auf das sie in unvorhersehbaren Situationen zurückgreifen kann. Bereits bei der Planung und der Vorbereitung des Unterrichts sollten Lehrerinnen und Lehrer entsprechende Alternativen berücksichtigen. So sieht es auch das von mir (in Anlehnung an John Hattie und andere) konzipierte MET in seiner ersten Phase vor (vgl. meine soeben erschienene Publikation: Intuition im Unterricht, S. 34 f.):
MET (Model of Effective Teaching)
Planung
1. Auswahl von curricularen Kompetenzzielen, die an das bisher Gelernte anschließen, motivierend sind und einen Lebensbezug haben;
2. explizites Anknüpfen an das didaktische und lebensweltliche Vorwissen der Lernenden;
3. gegebenenfalls Unterteilung der angestrebten Teilkompetenzen in Teilkomponenten;
4. sorgfältige Planung von Darbietungs- und Übungsschritten;
5. Erarbeitung alternativer Präsentationsformen und Übungsformate.
ChatGPT und Intuition
30. Juni 2023
Auf meinen Prompt hat ChatGPT Folgendes generiert:
Wann müssen sich Lehrerinnen und Lehrer im Unterricht auf ihre Intuition verlassen? Nenne Beispiele.
ChatGPT
Lehrerinnen und Lehrer müssen sich im Unterricht in verschiedenen Situationen auf ihre Intuition verlassen. Hier sind einige Beispiele:
- Anpassung des Unterrichts: Lehrkräfte müssen oft spontan entscheiden, wie sie den Unterricht an die Bedürfnisse und das Verständnis der Schülerinnen und Schüler anpassen. Dabei kann die Intuition helfen, die richtigen methodischen Ansätze und Materialien auszuwählen, um den Lernprozess zu unterstützen.
- Umgang mit individuellen Bedürfnissen: Jede Schülerin und jeder Schüler hat unterschiedliche Lernstile, Interessen und Fähigkeiten. In solchen Fällen kann die Intuition den Lehrpersonen helfen, die passenden pädagogischen Ansätze zu wählen, um den individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden.
- Einschätzung der Stimmung und des Wohlbefindens der Schülerinnen und Schüler: Lehrerinnen und Lehrer müssen oft in der Lage sein, die Stimmung und das Wohlbefinden ihrer Schülerinnen und Schüler zu erfassen. Die Intuition kann dabei helfen, nonverbale Signale oder subtile Veränderungen in der Schülerdynamik wahrzunehmen und angemessen darauf zu reagieren, sei es durch unterstützende Gespräche oder eine Anpassung des Unterrichts.
- Konfliktlösung und Disziplin: Bei Konflikten oder Disziplinproblemen im Klassenzimmer kann die Intuition den Lehrkräften helfen, angemessene Lösungen zu finden. Durch das Vertrauen in ihre Intuition können Lehrerinnen und Lehrer möglicherweise besser einschätzen, welche Maßnahmen ergriffen werden sollten, um den Konflikt zu lösen und die Situation zu beruhigen.
Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass die Intuition allein nicht ausreicht, um komplexe pädagogische Entscheidungen zu treffen. Sie sollte mit pädagogischen Kenntnissen, Erfahrung und Reflexion kombiniert werden, um eine fundierte Grundlage für den Unterricht zu schaffen.
In meinem Buch Intuition im Unterricht. Mit unvorhersehbaren Situationen umgehen (es erscheint am 19. Juli 2023 bei Beltz) gebe ich zahlreiche weitere Anregungen.
Hauptgrund für diesen Blogpost:
Ich arbeite an zwei Publikationen zu KI-Sprachmodellen, und zwar zum Einsatz in jedem Unterrichtsfach auf verschiedenen Schulstufen (Beltz) sowie im Fremdsprachenunterricht Englisch (Klett Kallmeyer).
Large Language Models (LLMs) sinnvoll nutzen
15. Juni 2023
Ohne Zweifel ist es unerlässlich, Schülerinnen und Schüler mit dem sachgemäßen und sinnvollen Gebrauch von KI Sprachmodellen – nicht nur mit ChatGPT – vertraut zu machen.
Zum einen geht es darum, die Lernenden angemessen auf ihr späteres berufliches und privates Leben vorzubereiten, in dem LLMs (Large Language Models) eine herausragende Rolle spielen werden. Das zeigt die rasante Entwicklung der Tools im letzten halben Jahr, seit OpenAI eine Version von GPT, nämlich ChatGPT-3.5, kostenfrei zugänglich gemacht hat. Welche Rolle werden solche Systeme in den nächsten Jahren spielen? Wie werden sie Lebens- und Arbeitswelt in den nächsten Jahrzehnten verändern?
Zum anderen geht es um die Nutzung der Tools hier und jetzt. Lehrpersonen sollten ihren Schülerinnen und Schülern aufzeigen, wie sie die Tools (trotz mancher Mängel) sinnvoll in ihr Lernen integrieren können. Anhand spezifischer Aufgabenstellungen in den verschiedenen Fächern lernen die Schülerinnen und Schüler nach und nach die Stärken und die Schwächen solcher Systeme kennen. Mit Aufgaben und Aktivitäten, die rein repetitiv gestaltet sind, können die Lernenden die Möglichkeiten von KI Sprachmodellen nicht ausschöpfen, von der Versuchung, sich die Hausaufgabe vom Chatbot erledigen zu lassen einmal abgesehen. Vielmehr geht es darum, Schritt für Schritt das Prompting, das Erstellen von Anweisungen für KI-Systeme, anhand herausfordernder Themen zu erlernen. Haben die Schülerinnen und Schüler grundlegende Strategien und Techniken zum Umgang mit einem KI- Sprachmodell wie ChatGPT oder einem anderen Generierungs-Modell im Unterricht kennengelernt und geübt, können sie die Tools auch als Coach oder Tutor beim häuslichen Lernen nutzen.
Praxisbezogene Hinweise und Beispiele für die meisten Unterrichtsfächer verschiedener Schulformen und Jahrgangsstufen werden Sie in einer Publikation finden, die ich für den Beltz Verlag vorbereite. Speziell für den Unterricht Englisch als Fremdsprache wird etwa zeitgleich mein Buch bei Klett Kallmeyer erscheinen.
Selbstständiges Lernen mit KI-Sprachmodellen durch individuelles Feedback
30. Mai 2023
Ein unbestreitbarer Vorteil von Sprachenmodellen wie ChapGPT besteht darin, dass sie Schülerinnen und Schülern individuelle Rückmeldungen geben. Dieses Feedback folgt unmittelbar auf den entsprechenden Input. In jedem Fall sollten Lehrpersonen ihre Schülerinnen und Schüler mit diesen Vorzügen von ChatGPT und anderer KI-Sprachmodelle vertraut machen: Die oder der Lernende gibt einen eigenen Text, eine Gliederung oder auch die Idee für eine Kurzgeschichte ein und der Bot generiert nicht nur eine inhaltliche Rückmeldung, sondern beurteilt die Leistung und gibt Ratschläge, wie Lernende ihren Text oder ihr Vorhaben verbessern können. Das setzt passende Prompts voraus, die zunächst im Unterricht vorgestellt und erprobt werden können.