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Liebe Kolleginnen und Kollegen, insbesondere liebe Berufsschullehrerinnen und –lehrer!

Bei zwei Versetzungen von lieben Berufsschul-Kolleginnen in den Ruhestand durfte ich im Jahr 2013 kurze Vorträge halten.
Einmal ging es um den Unterschied zwischen interkulturellem und transkulturellem Lernen: Das Kugelmodell in Anlehnung an Herder besagt, dass jede Kultur einen Mittelpunkt hat wie eine Kugel und folglich auf Exklusion bedacht ist. Eine so verstandene Nationalkultur übernimmt nur zeitweise die Sicht einer anderen Kultur, vor allem um den Clash of Cultures zu vermeiden. Das Netzwerkmodell hingegen lässt Verflechtungen zu und ermöglicht Inklusion, die für eine nutzbringende Kooperation unerlässlich ist. Ich denke, das habe ich, unter Zuhilfenahme zweier chinesischer Kugeln, gut „rübergebracht".

Beim zweiten Vortrag war ich im Rahmen eines „bunten Nachmittags" tätig, ohne mir dessen vorab bewusst zu sein. Zwar hatte ich dem Programm entnommen, dass vor mir „Stimmen aus dem Studienseminar" zu Wort kommen sollten und nach mir ein Kabarettist, für den übrigens an diesem Nachmittag ca. eine Stunde reserviert war, Was ich aber nicht ahnte: Die Stimmen aus dem Seminar waren eine satirische Darstellung der zahlreichen deplatzierten Telefonate, mit denen die Ruheständlerin die Mitglieder des Studienseminars „genervt" hatte. Ein wirklich gelungener Sketch!
Dann kam ohne jegliche Moderation mein Vortrag: Ich versuchte zu vermitteln, dass mich die Tätigkeit im Rahmen der Didaktik Englisch an Berufsschulen, die mir eher „zugewachsen" ist, fasziniert – nicht zuletzt wegen des ausgeprägten Lebensbezugs. Dafür waren mir 10 Minuten eingeräumt worden. Anschließend kam der Kabarettist – es handelte sich um einen Zauberer, der allerhand Tricks vorführte. Einen Feuerschlucker in der Berufsschule – das hatten die ca. 150 Anwesenden sicher so noch nicht erlebt. Dazwischen ging mein Vortrag – ich war wegen der Umstände auch wenig motiviert – einfach unter.

Inez De Florio-Hansen